Über den Demokratie-Tag

Der Demokratie-Tag hat sich als Forum des Austauschs, der öffentlichen Wahrnehmung und der Wertschätzung der Demokratie- und Engagement­förderung junger Menschen in Rheinland-Pfalz etabliert. Er ist heute eine zentrale Veranstaltung zur Förderung von Partizipation, politischer Bildung und bürgerschaftlichem Engagement, nicht nur von Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz, sondern über alle Altersgruppen hinweg als ein kreatives Beispiel lebenslangen Lernens

Über den Begründer des Demokratie-Tags

Der Demokratie-Tag wurde als Veranstaltung von Hans Berkessel, in seiner Funktion als Leiter des BLK-Programms „Demokratie lernen und leben“ (2002-2007) für Rheinland-Pfalz im Jahr 2006 ins Leben gerufen. Der Pädagoge, Historiker und politische Bildner war bis 2015 Lehrer für Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Gesellschaftslehre an der UNESCO-Projektschule IGS Ingelheim, Regionaler Fachberater Geschichte Rheinhessen und Schulentwicklungsberater. Seitdem arbeitet er als Historiker am Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. (IGL), als Vorsitzender der Stiftung Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz (HdE), war Vorstizender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe) bis Mitte 2024, und tritt in vielfacher Weise als Autor historischer und pädagogisch-didaktischer Publikationen in Erscheinung. So ist er u. a. Gründer und Mitherausgeber der beiden IGL-Reihen „Beiträge zur Geschichte der Juden in Rheinland-Pfalz“ und „Beiträge zur Demokratiegeschichte in Rheinland-Pfalz“, der HdE-Reihe „Erinnerungskultur und Demokratie“ und des Jahrbuchs „Demokratiepädagogik“.

Die Anfänge

Als Schulveranstaltung richtete sich der Demokratie-Tag zunächst an Schüler:innen und Lehrer:innen. Indem die Veranstaltung zunehmend wuchs und auch in Ihrem Angebot vielfältiger wurde, konnte sie unter einem jährlich wechselnden Motto ihre Zielgruppe auf Multiplikator:innen der schulischen und außerschulischen Kinder- und Jugendbildung und der politischen Bildung sowie auf Akteur:innen der Erwachsenenbildung ausweiten.

Veranstaltungsorte waren nach den Anfängen in verschiedenen Schulen dabei über mehrere Jahre das Sendezentrum des ZDF auf dem Mainzer Lerchenberg, daneben der Mainzer Landtag sowie 2015, zum 10-jährigen Jubiläum, das Hambacher Schloss in Neustadt an der Weinstraße.

Der Demokratie-Tag in den letzten Jahren

Der Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz findet seit 2018 in Ingelheim statt und hatte als Präsenzveranstaltung 2019 über 1.000 Teilnehmende. Angestoßen durch die Corona-Pandemie musste nach digitalen Alternativen zu einer großen Präsenzveranstaltung gesucht werden. Neben der Durchführung digitaler Formate beim Online-Demokratie-Tag 2020 und dem Streaming-Angebot wurden zusätzliche Satelliten-Veranstaltungen an weiteren Standorten in Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Diese begleiteten die Hauptveranstaltung zum ersten Mal beim hybriden Demokratie-Tag 2021 und sind seitdem nicht mehr wegzudenken. Seit 2022 konnte die Veranstaltung wieder in vollem Umfang in Präsenz stattfinden und kam zusammen mit den Satelliten auf über 1.800 Mitwirkende und Besucher:innen.

In den letzten Jahren hat man sich verstärkt dem Bereich der Erwachsenen- und Weiterbildung gewidmet. Zunächst haben einzelne Abendveranstaltungen den Demokratie-Tag bereichert. 2023 wurde das Angebot des Demokratie-Tags erstmalig um die „Lange Nacht der Demokratie“ an zehn Kreis- und Volkshochschulen in Rheinland-Pfalz erweitert. Das Interesse der beteiligten Kreis- und Volkshochschulen und der Teilnehmenden  war so groß, dass das erfolgreiche Konzept fortgesetzt wird.

Gründung Bündnis „Demokratie gewinnt!“

Im Rahmen des 12. Demokratie-Tags Rheinland-Pfalz am 08. November 2017 in Mainz wurde das Bündnis „Demokratie gewinnt!“ auf Initiative der damaligen Ministerpräsidentin Malu Dreyer festlich gegründet. „Gemeinsames Bestreben der Partnerinnen und Partner ist es, junge Menschen frühzeitig an Demokratie, Beteiligung und freiwilliges Engagement heranzuführen. Das Bündnis will dazu beitragen, die Lern- und Lebensorte von Kindern und Jugendlichen demokratisch und partizipativ zu gestalten, damit sie von klein auf demokratische Haltungen und Kompetenzen erwerben können“, sagte die Ministerpräsidentin. Dabei baue man ein Netzwerk auf, das durch den Demokratietag in den letzten zwölf Jahren schrittweise gewachsen sei. Das neue Bündnis überführe dieses Netzwerk in einen stabilen und verlässlichen Rahmen. Zu den 30 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern gehörten als Partner neben mehreren Ministerien, dem Landtag, der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik, der Bertelsmann-Stiftung und dem Landesjugendring beispielsweise auch das ZDF, der SWR sowie RPR1./bigFM. Das Bündnis zählt im Sommer 2024 mittlerweile 130 Mitgliedsorganisationen aus allen gesellscahftlichen Bereichen, aus Politik, Wirtschaft und Kommunen.

Gründung der Geschäftsstelle des Bündnisses

2019 konnte durch gemeinsame Anstrengungen der Staatskanzlei, des Landtags, mehrerer rheinland-pfälzischer Ministerien, der Stadt Ingelheim mit dem Weiterbildungszentrum sowie der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik eine Geschäftsstelle für das Bündnis „Demokratie gewinnt!“ und den Demokratie-Tag, angesiedelt am Weiterbildungszentrum in Ingelheim eingerichtet werden. Die Leitung der Geschäftsstelle und des Programmbereichs "Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt" im WBZ hat Ilka Thriene-Langer, M.A., inne, die Andreas Kreiner-Wolf Anfang 2024 nachfolgte.