Rückblick
4. Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz
7. Oktober 2009 in Ransbach-Baumbach
Partizipation als Qualitätsmerkmal guter Schulen
Im Foyer der Stadthalle Ransbach-Baumbach führt eine erboste Schülerin einen lautstarken Wortwechsel mit einem aufgebrachten Lehrer: Sie hatte sich soeben eine Zigarette angezündet und den Lehrer, während er sie deswegen zurechtwies, mit ihrem Handy gefilmt. Der Tumult ist groß und die anwesenden Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, Bildungspolitiker und Multiplikatoren sind ungewollt Augenzeugen einer unangenehmen Szene. Die Stimmung wirkt gedrückt: So hatte man sich den Beginn des 4. Demokratie-Tages Rheinland-Pfalz am 07. Oktober 2009 in Ransbach-Baumbach nicht vorgestellt.
Unerwartet löst sich die Anspannung: Diese Schülerin gibt sich als Schauspielerin des Improvisationstheaters „Setzen 6!“ zu erkennen und bittet die Gäste zur Begrüßungsveranstaltung in den großen Saal der Stadthalle in der Westerwald-Stadt Ransbach-Baumbach. Fleißige Schülerinnen und Schüler der gastgebenden Erich Kästner Realschule Plus (EKS) haben ihn mit bemalten gelben Bannern dekoriert und dort mehrere, über zwei Meter große Skulpturen aufgestellt, die symbolisch den Bundestag, das Rechts- und Finanzsystem und das Grundgesetz tragen.
Neben der künstlerischen meisterte die EKS auch die organisatorische und logistische Vorbereitung tadellos. Selbst die Aufteilung auf zwei Tagungsorte funktionierte ohne Probleme: Die Schule selbst wurde für die Foren und den Markt der Möglichkeiten genutzt, während in der Stadthalle das Rahmenprogramm stattfand. Ohne die tatkräftige Unterstützung des Kollegiums, der Verwaltung und der Organisatoren sowie der Beteiligung vieler engagierter Schülerinnen und Schüler wäre dies sicher nicht möglich gewesen. Ein Schüler berichtete: „In der Kunst-Literatur (KL) Gruppe haben wir uns ausgedacht, die Besucher mit Demokratie-Bauchläden zu empfangen. Außerdem haben wir Kisten mit verschiedenen positiven und negativen Begriffen wie beispielsweise Zensur und Gerechtigkeit bemalt, um Denkanstöße zum Thema Demokratie buchstäblich in den Raum zu werfen.“
Gerhard Leisenheimer, Schulleiter der EKS, und Michael Merz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach, eröffneten den Demokratie-Tag. In ihrer gemeinsamen Begrüßung erläuterten sie, warum sie es auf sich genommen haben, den Demokratie-Tag auszurichten: „Demokratie ist eine anstrengende, aber gesellschaftlich lohnende Aufgabe. Die Partizipation von Schülerinnen und Schülern ist ein sinnvolles und notwendiges Training, um früh die Eckpfeiler demokratischen Handelns lernen und anwenden zu können.“
Hans Berkessel von der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik (DeGeDe), Landesbüro Rheinland-Pfalz und Sonja Student von der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Rheinland-Pfalz appellierten direkt an die Anwesenden: „Man muss sich ernst genommen fühlen, wo man lernt und arbeitet“. Das Motto des diesjährigen Demokratie-Tages „Mitgestalten und Mitverantworten: Partizipation als Qualitätsmerkmal guter Schulen“ soll deutlich machen, dass „alle Schulen Demokratie lernen und leben müssen“, und „die Demokratiepädagogik kein Nischenthema sein darf“. Student und Berkessel repräsentierten die Organisatoren und Partner der Veranstaltung: Neben der DeGeDe und der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ waren auch die Leitstelle Bürgergesellschaft und Ehrenamt der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, die Koordinierungsstelle „Demokratie lernen und leben“ im Pädagogischen Zentrum und das Institut für Lehrerfort- und weiterbildung (ILF) starke Partner. Berkessel sprach ein großes Dankeschön an das „breite, in den Jahren gewachsene Bündnis“ der weiteren beteiligten Partner aus, das den Demokratie-Tag zum vierten Mal ermöglicht hat und zu dem die drei Fachverbände der gemeinschaftskundlichen Fächer ebenso gehören wie die Landeszentrale für politische Bildung, die GEW, der Grundschulverband, die LandesschülerInnenvertretung und der Landeselternbeirat.
Dr. Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), betonte in seinem Grußwort im Namen der Landesregierung, wie wichtig die Vernetzung von zahlreichen Partnern im Bildungsbereich ist, um die Demokratieerziehung voran zu bringen. „„Demokratie-Erziehung ist keine Kuschelpädagogik, sie ist eine zentrale Aufgabe von Schule und so bereits im Paragraphen 1 des Schulgesetzes verankert. Ich bin überzeugt davon, dass mit der demokratischen Entwicklung einer Schule eine veränderte Kultur des Miteinander aller an Schule Beteiligten, Öffnung von Schule und höhere Lernmotivation einhergehen. Insofern leistet Demokratieerziehung einen guten Beitrag zu schulischer Qualität.“ Eine szenische Präsentation von Schülerinnen und Schülern der EKS verbildlichte einen weiteren Aspekt, der Mertes sehr wichtig war: In „Ich bin die Demokratie“ wurde dargestellt, wie Gleichgültigkeit, Ignoranz, soziale Ungerechtigkeit, mediale Dummheit und Bequemlichkeit die Gegenwart und Zukunft der Demokratie bedrohen und wir alle deswegen jeden Tag gegen diese „Störfaktoren“ ankämpfen müssen. Dazu gehört auch, noch mehr Schulen von den Vorteilen der Demokratieerziehung zu überzeugen: „Die Basis der an Demokratieerziehung arbeitenden Schulen könnte wesentlich größer sein.“
Professor Dr. Peter Fauser, Erziehungswissenschaftler an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wissenschaftlicher Leiter des Förderprogramms „Demokratisch Handeln“, Mitinitiator und Jury-Mitglied des „Deutschen Schulpreises“ und einer der „Väter“ des BLK-Programms „Demokratie lernen & leben“, bezog sich zu Beginn seines Vortrages auf eine weitere Schülerpräsentation: Den „Demokratie-Rap“. Fauser lobte den Einfallsreichtum der Schüler, musste jedoch einräumen, dass er wiederholt beim Refrain zusammengezuckt war: „Bei uns gibt’s keine Probleme mehr, denn wir haben den Klassenrat, oh yeah“. Ganz so einfach funktioniere Demokratie dann leider doch nicht, deren Wahrung, wie oben erwähnt, unseren ständigen Einsatz erfordert. Eine große Herausforderung für Fauser war, seinen Vortrag „Was sind gute Schulen? Partizipation und Demokratie-Lernen als Qualitätsmerkmale“ für alle Anwesenden im Saal interessant zu gestalten. Dem „treuen Wegbegleiter der Demokratiepädagogik“, wie Hans Berkessel ihn einführte, gelang dies: „Ich hatte kein Problem, Peter Fauser zu folgen. Er ist ein guter Redner und hat nicht nur viele Praxisbeispiele einbezogen, sondern wissenschaftliche Zitate anschaulich erklärt“ stellte ein Schüler der Mittelstufe fest.
Fauser beantwortete die Frage, ob gute Schulen demokratisch sein müssen, mit einem klaren „Ja“. Da es in der heutigen Gesellschaft keine Regelung aus der Mitte geben kann, muss es eine multizentrische Steuerung geben, auch auf schulischer Ebene. Damit Demokratie funktioniert, müssen Schüler schon früh weitgehende Kompetenzen erwerben. Als Kernkompetenz hob Fauser die Fähigkeit hervor, intelligentes Wissen mit intelligentem Handeln zu vereinen.
„Welches Lernen führt zu dieser Fähigkeit?“ war die nächste Frage auf der Agenda. Fauser plädierte für ein „verständnisintensives Lernen“, bei dem die Lehrer auf die Denkweise der Schüler eingehen und sie da abholen sollten, wo sie gedanklich gerade stehen. Dieses Vorgehen schließt ein, Schüler nicht zu korrigieren und ihnen die „korrekte Antwort“ zu diktieren, sondern die Gedanken der Schüler gemeinsam weiterzudenken. „Immer dann, wenn wir eine Antwort als vermeintlich falsch abtun, vergeben wir die große Chance, den Gedankengang, der zu dieser Antwort geführt hat, für den Lernprozess zu nutzen.“ Das so verstandene „verständnisintensive Lernen“ wird beispielsweise in Schülerprojekten offensichtlich: Eine Gruppe von Schülern entwickelte etwa ein topographisches Vergleichsmodell, anhand dessen sie sich selbst die Unterschiede zwischen regulierter Flussführung und deregulierter Auenlandschaft erschloss.
Der Verstehensprozess, auf dem letztlich eine funktionierende Demokratie beruht, setzt wechselseitige Anerkennung der Beteiligten voraus, mit dem Ziel, sich als gleichwertige Partner zu verständigen. Um Schülern dieses Denken nahe zu bringen, müsse Schule nicht nur als Teil des Gemeinwesens gesehen werden, sondern auch die Verantwortung für Schule von allen Beteiligten gemeinsam getragen werden.
Nach Fausers Vortag wurde in zehn parallelen Foren über verschiedene Aspekte des Themenfeldes „Demokratieerziehung und Partizipation“ diskutiert: „Schülerbeteiligung konkret“; „Was für Schulen! Preisträger des Deutschen Schulpreises 2008“; „Feedback-Kultur als Teil des Schulprogramms“; „Wir bestimmen mit! Beteiligungsprojekte mit Kindern und Jugendlichen in der Kommune“; „Kinderrechte in Schule und Kommune“; „Partizipation in Peergroup-Projekten an Schulen“; „Rechtsextremismus und Gewaltprävention“; „Wir tun was! Initiative für Ehrenamt und Bürgerengagement“; „Demokratie-Lernen und politische Bildung“; „Schulleitung an partizipationsorientierten Schulen“. Dabei standen Erfahrungsaustausch und Vernetzung im Vordergrund und die Absicht, in der Programmgestaltung die Ziele des Demokratie-Tags bereits teilweise umzusetzen: Wo immer es möglich war, wurden deshalb auch Schülerinnen und Schüler als Referenten eingebunden. „Ich bin Referent im Klassenratsworkshop“, berichtete ein 15-jähriger Schüler der EKS stolz, „und wir werden den Teilnehmern erklären, wie die Arbeit der Klassenräte bei uns an der Schule funktioniert“. Alle Foren wurden von je einem Erwachsenen und je einer Schülerin oder einem Schüler der LandesschülerInnenvertretung gemeinsam moderiert. „So möchten wir sicherstellen“, so Sonja Student, „dass auch die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in den Foren zu Wort kommen und sich gleichberechtigt an der Diskussion beteiligen können.“
Auch beim „Markt der Möglichkeiten“ trafen sich „Informationshungrige“ an den Ständen der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, der DeGeDe, der Serviceagentur „Ganztägig Lernen“ Rheinland-Pfalz und weiterer Partner. Bei der Serviceagentur fand vor allem der Film über den Klassenrat an der EKS reißenden Absatz.
Das kulturelle Rahmenprogramm war sehr vielseitig gestaltet. Im Schwarzlichttheater der EKS konnten sich die Teilnehmer an interessanten Lichteffekten und Wortspielen zur Demokratie erfreuen. Der Demokratie-Tag 2009 wurde vom Improvisationstheater „Setzen 6“ des Carl-Bosch-Gymnasiums Ludwigshafen abgerundet: Die Urheber des „Skandals“ zu Beginn der Veranstaltung nahmen Impressionen aus den verschiedenen Foren auf und bewiesen in zahlreichen improvisierten, sehr unterhaltsamen Szenen ihre Kompetenz, intelligentes Wissen mit intelligentem Handeln zu vereinbaren.
Obwohl weniger Interessierte als sonst den weiten Weg auf sich genommen haben, so zeigte die eindrucksvolle Veranstaltung doch, dass sich der Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz inzwischen als feste Größe im Jahreskalender reformpädagogischer Veranstaltungen etabliert hat.
Dokumentation
Präsentationen und Vorträge
- Präsentation zum Hauptvortrag von Prof. Dr. Peter Fauser (PDF 452 kb)
- Grußwort von Dr. Peter Josef Mertes, Präsident der ADD (PDF 40 kb)
- Bericht aus Forum 3: Was für Schulen! Preisträger des Deutschen Schulpreises 2008 von Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel (PDF 88 kb)
- Präsentation aus Forum 6: Kinderrechte in Schule und Kommune (PDF 3,3 MB)
Impressionen
Einladung
Beteiligung und aktives Engagement von Schüler/innen bei der Gestaltung ihrer Schule und ihrer Gemeinde stehen auch im Mittelpunkt dieses vierten Demokratie-Tages Rheinland-Pfalz in Ransbach-Baumbach. Er soll als Forum des Austauschs interessierter Schulen und Einzelpersonen, der Institutionen und Multiplikatoren der Politischen Bildung und zahlreicher zivilgesellschaftlicher Initiativen dienen. Im Rahmen von Ausstellungen präsentieren sich die Netzwerke der Modellschulen für Partizipation und Demokratie, der UNESCO-Projektschulen und der an den Wettbewerben „Deutscher Schulpreis“, „Demokratisch Handeln“ und „Wir bestimmen mit!“ beteiligten Schulen und außerschulischen Projekte.
In diesem Jahr hat sich der Demokratie-Tag den Schwerpunkt „Partizipation als Qualitätsmerkmal guter Schulen“ gesetzt. Warum sollen sich „gute Schulen“ demokratisch und beteiligungsorientiert entwickeln? Demokratieförderung ist ein grundlegendes Ziel allgemeiner Bildung in einem demokratischen Gemeinwesen.
Demokratisch-partizipative Schulentwicklung kann
- zur Entstehung eines positiven Klimas und einer förderlichen Schulkultur beitragen,
- eine höhere Lernmotivation von Schüler/innen bewirken,
- eine höhere Identifikation mit der Schule und aktive Verantwortungsübernahme aller schulischen Gruppen ermöglichen und
- Kooperationsbeziehungen zu externen Partnern verbessern.
Auch im Kontext von Unterrichtsentwicklung wird in pädagogischer Wissenschaft und Praxis die Bedeutung der Schülerbeteiligung zunehmend erkannt:
- Aktiv an der Gestaltung des Lernens beteiligt sein, ist eine wesentliche Voraussetzung für einen guten und sinnvollen Lernprozess, weil Lernen als aktiv aneignender Prozess verstanden wird.
- Aktiv an der Gestaltung des Lernens beteiligt sein, ist eine wesentliche Voraussetzung für das Erlernen von demokratischer Handlungskompetenz, weil dies auf politische Partizipation vorbereitet.
Johannes Bastian: Schülerbeteiligung lernen, in: PÄDAGOGIK 7-8/2009, S. 6-9
Die Veranstalter hoffen Ihnen mit diesem Programm ein attraktives Angebot zu Erfahrungsaustausch und Diskussion für die unterschiedlichen Zielgruppen der Kinder- und Jugendpartizipation zu bieten und freuen sich auf rege Teilnahme und Diskussionen.
Die Beteiligung von jungen Menschen in ihrer Schule oder ihrer Gemeinde ist ein sichtbarer Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements. So kann dessen Förderung ein geeignetes Mittel sein, um junge Menschen für Partizipation zu interessieren und zum aktiven Handeln in der Demokratie zu befähigen. Städten, Gemeinden und den Schulen kommt hier eine zentrale Rolle und Verantwortung für die politische Bildung junger Menschen zu: Schulen sind das Lebensumfeld, in dem frühzeitig und unmittelbar die Chancen, Veränderungsmöglichkeiten und Spielregeln der Demokratie erfahren und Schlüsselkompetenzen zur aktiven Beteiligung erworben werden können. Freiwilliges und frühzeitiges Engagement von Kindern und Jugendlichen in Schule und Kommune trägt zugleich zur Entwicklung von eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten bei, ohne die sich unsere Demokratie nicht weiter entwickeln kann.
Schulen, die sich fächerübergreifend um das Lernen und Erleben von Demokratie bemühen und ihren Schülerinnen und Schülern in besonderer Weise Gelegenheit zu Mitbestimmung und Mitverantwortung geben, zeichnen sich häufig auch durch hervorragende Leistungen aus. Dies belegen nicht zuletzt die Ergebnisse des Deutschen Schulpreises, unter dessen Preisträgern in den letzten Jahren immer wieder Schulen zu finden sind, die eine besondere Partizipationskultur pflegen. Insofern ist es folgerichtig, wenn die Veranstalter des diesjährigen Demokratie-Tages der Frage nachgehen, was „gute Schulen“ ausmacht, und dabei Schüler-, Lehrer- und Elternbeteiligung als Qualitätsmerkmal ins Zentrum der Veranstaltung rücken.
Vor diesem Hintergrund übernehme ich auch in diesem Jahr gern wieder die Schirmherrschaft für den nunmehr vierten „Demokratie-Tag Rheinland-Pfalz“ 2009. Ich danke allen Pädagoginnen und Pädagogen, allen Schülerinnen und Schülern, allen Eltern und außerschulischen Partnern, die an der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung beteiligt sind.
Ich wünsche dem vierten Demokratie-Tag als Forum des Austauschs und der Motivation zum bürgerschaftlichen Engagement junger Menschen ein gutes Gelingen und lade Sie alle hierzu ganz herzlich ein.
Das Programm
Der Ablauf
- 09:00 Uhr: Offener Beginn: szenische Präsentationen mit dem Schüler-Improvisationstheater „Setzen 6“ des Carl-Bosch-Gymnasiums Ludwigshafen
Gespräche, Kaffee & Snacks - 09:30 Uhr: Musikalischer Auftakt (Schüler-Rap zur Demokratie)
Schüler mit Demokratie-Bauchladen, Plakaten usw. - 09:45 Uhr: Begrüßung & Einführung
Schulleiter Gerhard Leisenheimer, Bürgermeister Michael Merz
Hinweise zum Tagungsverlauf
Sonja Student & Hans Berkessel, DeGeDe - 10:00 Uhr: Grußwort von Vera Reiß, Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur
- 10:15 Uhr: „Ich bin die Demokratie“ Szenische Präsentation von Schüler/innen der EKS
- 10:30 Uhr: „Was sind gute Schulen? Partizipation und Demokratie-Lernen als Qualitätsmerkmale
Prof. Dr. Peter Fauser, Erziehungswissenschaftler Friedrich-Schiller-Universität Jena, Programm „Demokratisch Handeln“ - 11:30 Uhr: 12 parallele Foren (1. Teil)
- 12:30 Uhr: Mittagspause
gleichzeitig: Markt der Möglichkeiten – Ausstellungen und Gespräche im Foyer - 14:00 Uhr: Foren (2. Teil; Teilnahme an weiterem Forum)
- 15:00 Uhr: Kultur am Nachmittag (Improvisationstheater, Schülerbeiträge zum Thema, Impressionen, Feedback)
- 16:00 Uhr: Ende der Tagung, Verabschiedung
Informationsmaterial
Die Foren
1: Schülerbeteiligung konkret – das Beispiel der Erich Kästner Realschule Plus
Martin Schilk & Schüler/innen, Erich Kästner Schule: Klassenrat und Schülerparlament
Moderation: Jürgen Tramm, SAG & Inga Wellstein, SVB / LSV
2: Orientierungsrahmen Schulqualität: Partizipation und demokratische Schulqualität
Dorothea Werner-Tokarski, PZ: Die Qualitätsmerkmale von Schulen der Demokratie in RLP
Gabriele Leonardy, GS Trier-Biewer: Gelebte Demokratie an der Grundschule
Moderation: AQS & Julian Knop, LSV
3: Was für Schulen! Preisträger des Deutschen Schulpreises 2008
IGS Bonn-Beuel: Pädagogisches Management für Kleine und Große
Peter-Paul-Cahensly-Schule, Limburg: Erwachsen werden.
Einführung & Moderation: Prof. Dr. Silvia-Iris Beutel, Erziehungswissenschaftlerin Uni Dortmund
4: Feedback-Kultur als Teil des Schulprogramms
Gabriele Weindel-Güdemann: Kommunikation an Schule gemeinsam gestalten
Moderation: LEB & Hannah Zoe Trauer, SVB / LSV
5: „Wir bestimmen mit!“
Benedict Oster, Jugendgruppe Binnigen e. V. sowie Julia Begass / Ernst D. Röhrig, Jugendparlament Morbach: Preisträger des Wettbewerbs
Moderation: Lucia Stanko, MBWJK & Philip Bodewing, SVB / LSV
6: Kinderrechte in Schule und Kommune
Reiner Engelmann, ai: Literarische Zugänge zur Kinder- und Menschenrechtserziehung
Siglinde Burg, GS Süd, Landau: Projekttag Kinderrechte an der Schule
Moderation: Sissi Westrich, MBWJK & Jan Theisen, SVB / LSV
7: Partizipation in Peergroup- Projekten an Schulen
Franz Diehl / Schüler/innen, Sebastian-Münster-Gymnasium: Schüler als Streitschlichter
Rita Steiger-Essling / Jürgen Winzer, Georg-Forster-Gesamtschule: Schüler arbeiten mit Schülern
Moderation: Jutta Kastner-Püschel, SAG & SVB / LSV
8: Rechtsextremismus & Gewaltprävention
Dr. Una Patzke, Landeszentrale für polit. Bildung: Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage
Hans Berkessel, Ingelheim: Rechtsextremismus im Alltag – Studientage für Schüler/innen
Moderation: Dr. Fritz Marz, DVPB & Mattthias Köberlein, SVB / LSV
9: Wir tun was! Initiative für Ehrenamt und Bürgerengagement
Birger Hartnuß, Staatskanzlei RLP: Der Engagement- & Kompetenznachweis: Beispiele jugendlichen ehrenamtlichen Engagements
Moderation: Dr. Frank Heuberger, Stk RLP & Sonja Schmahl, SVB / LSV
10: Demokratie-Lernen und politische Bildung
Gernot Stiwitz, MBWJK: Der KMK-Beschluss zur Stärkung der Demokratieerziehung und seine Umsetzung an den Schulen
Herman Groß/Bernd Schreiber, BBS Bingen: Beispiele für Demokratie-Lernen im gemeinschaftskundlichen Fachunterricht
Moderation: Dr. Ralph Erbar, VDG & SVB / LSV
11: „Keiner ohne Abschluss!“
Marianne Assenheimer, Landesschulbehörde Niedersachsen: Das Beispiel der Bildungskonferenz Walsrode
Moderation: Mirjam Hübner, DeGeDe
12: Schulleitung an partizipationsorientierten Schulen
Michael Pelzer & Gerhard Leisenheimer, Schulleiter EKS: Leiten in Schulen der Demokratie
Moderation: Katja Groß-Minor, IFB & Julia Koch, ADD
Gastgeberin
Erich Kästner Realschule Plus Ransbach-Baumbach
Wir danken der Erich Kästner Realschule Plus für ihr großes Engagement, ihre Gastfreundschaft und die hervorragende Organisation des 4. Demokratie-Tags!
Zum 01.08.09 wurde die Erich Kästner Regionale Schule zur Realschule Plus. Sie bevorzugt dabei das integrative System gegenüber dem kooperativen: Real- und Hauptschüler werden bis zur Klasse 9 (mit äußerer Differenzierung in Deutsch, Englisch, Physik und Chemie) gemeinsam unterrichtet. Seit dem Schuljahr 2008/2009 sind wir Ganztagsschule. Ab dem Schuljahr 2009/2010 nimmt die Schule gemeinsam mit der Dualen-Oberschule Ramstein-Miesbach an dem Projekt „Keine(r) ohne Abschluss“ teil. Derzeit besuchen ca. 500 Schüler unsere Schule.
All ihren Partizipationsansätzen kommt das pädagogische Profil der Schule zugute: Im seit mehr als zehn Jahren existierenden SyLT-Ansatz (Systematisches Lernkompetenz-Training) erlernen und üben die Schüler in ihrer Schulzeit Fähigkeiten der Kommunikation, der Texterschließung und der Teamarbeit. Weiterhin profitiert das Schulleben von der Teamstruktur des Kollegiums, in welcher sich jeder Kollege einem Klassenteam zuordnet und dort an wöchentlichen Besprechungen teilnimmt.
Ab 2003 nahm die Schule am BLK-Programm „Demokratie leben und lernen“ teil. Demokratische Mitwirkungsmöglichkeiten gibt es bei uns vor allem im Klassenrat und im Stufen- bzw. Schüler-parlament. Der Klassenrat wurde 2003 in den Stufen 5 und 6 eingeführt. Das Feedback nach einem Jahr war überwiegend positiv. Die Schüler engagieren sich in den Sitzungen und sind erfolgreich bei der Lösung von Problemen innerhalb der Klasse. Im Jahr 2004 erfolgte der Aufbau des Stufen-parlamentes, und seit dem Schuljahr 2007/2008 sind alle Klassen mit jeweils zwei Vertretern im Parlament vertreten, so dass es jetzt ein Schülerparlament gibt. Die gewählten Funktionsträger des Parlaments sind zugleich die Schülervertreter. Das Schülerparlament wird bei der Gestaltung des Ganztagsschulbereichs einbezogen. Abgeordnete des Parlaments nehmen an Fachkonferenzen sowie Sitzungen der Planungsgruppe und der Kernteams teil.
Mittlerweile gehören wir zu den Modellschulen für Partizipation und Demokratie in Rheinland-Pfalz. Wir bieten unter anderem Schulbesuche und Fortbildungen zum Thema Partizipationsmöglichkeiten (Klassenrat und Schülerparlament) für Schüler, Lehrer und Eltern und zum Thema Systematisches Lernkompetenztraining für Lehrer an.
Erich Kästner Realschule Plus Ransbach-Baumbach
Osterfeldstr. 25, 56235 Ransbach-Baumbach
Tel.: 02623/3084, Fax: 02623/3544
E-Mail: eks.raba@web.de oder martin.schilk@web.de
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