Erneut stehen wir 2022 vor der Herausforderung, Menschen, die vor einem Krieg in Europa fliehen, aufzunehmen. Die deutsche Vergangenheit nach ähnlichen Erfahrungen zu befragen, liegt nah, doch sind die vielfältigen Analogien und Assoziationen jeweils gründlich historisch zu differenzieren.
In ihrem Impulsvortrag nimmt die Migrationsforscherin Prof. Dr. Marita Krauss unterschiedliche historische Perspektiven auf Heimatverlust und Heimatgewinn ein. Der diachrone Blick zeigt, dass die mit diesen Migrationen korrespondierenden Ängste, die der Ankommenden und der Mitglieder der Aufnahmegesellschaft, ernst zu nehmen sind – doch die Erfahrung lehrt gleichzeitig, dass durchaus auch Optimismus hinsichtlich der gemeinsamen Bewältigung dieser Herausforderungen angebracht ist.
So unterschiedlich die strukturellen Voraussetzungen der unterschiedlichen Integrationen auch sein mögen, so sehr lohnt jedoch der Blick auf die Dimension der Erfahrung: Drei Menschen, die durch Flucht oder Vertreibung in den Jahren 1945, 1994 und 2015 auf unterschiedlichen Wegen in Deutschland angekommen sind, kommen auf dem Podium miteinander ins Gespräch. Sie eint neben ihrer Migrationserfahrung auch die Entscheidung, professionell oder ehrenamtlich in der Erwachsenenbildung aktiv zu sein.
Diese Perspektive wird ergänzt durch die Teilnahme von Weiterbildungsminister Alexander Schweitzer auf dem Podium.
Anbieter: AG Erwachsenen- und Weiterbildung im Bündnis „Demokratie gewinnt!“